
Die sieben Bestandteile des Verbundkonzepts
Die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen versteht sich als Verbund wirtschaftlich und rechtlich selbständiger Partnerunternehmen, die eng zusammenarbeiten und füreinander einstehen. Um die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Unternehmen zu systematisieren bzw. zu intensivieren, wurde ein Verbundkonzept ausgearbeitet, das sieben Bestandteile enthält.
Das Verbundkonzept ist zu einem Markenzeichen der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen geworden. Es hat die Zusammenarbeit zwischen den Sparkassen und der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) noch systematischer und intensiver gemacht.
Gradmesser für wirtschaftlichen Erfolg
Die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen hat im Geschäftsjahr 2020 erneut ein achtbares Ergebnis erzielt. Laut Verbundabschluss 2020, der wie in den Vorjahren nach den Rechnungslegungsvorschriften der International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt wurde, ist das Ergebnis vor Steuern zwar auf 724 Mio. € gesunken, wofür jedoch vor allem einmalige Sonderfaktoren wie temporäre Bewertungseffekte nach IFRS verantwortlich zeichnen. Die operative Ertragskraft der Gruppe ist gleichwohl intakt: Während der Zinsüberschuss praktisch stabil geblieben ist, hat sich der Provisionsüberschuss deutlich verbessert. Gleichzeitig ist der Verwaltungsaufwand nur moderat angewachsen.
In den Verbundabschluss der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen für das Jahr 2020 sind im Wesentlichen alle Sparkassen in Hessen und Thüringen sowie der Konzern der Landesbank Hessen-Thüringen (einschließlich der LBS Landesbausparkasse Hessen-Thüringen) einbezogen. Der Konzern der SV SparkassenVersicherung Holding AG ist At-Equity in die Verbundrechenschaftslegung eingegangen.
Mit der Verbundrechenschaftslegung, die ein wesentlicher Bestandteil des Verbundkonzepts ist, präsentiert sich die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen als wirtschaftliche Einheit. Das heißt: Auf der einen Seite sind die Mitgliedsunternehmen rechtlich und wirtschaftlich selbstständig, auf der anderen Seite bilden sie einen Verbund mit einer gemeinsamen Markt-, Geschäfts- und Risikostrategie sowie einem gemeinsamen Risikomanagementsystem samt zusätzlichem Reservefonds.
Der Verbundabschluss ist der entscheidende Gradmesser für den wirtschaftlichen Erfolg der Gruppe. Die Verbundrechenschaftslegung ist damit zugleich eine grundlegende Voraussetzung für ein Verbundrating.
Der Verbundabschluss 2020 zeigt: Mit rund 23.500 Mitarbeitern, einer Bilanzsumme von 332,2 Mrd. € und einem Ergebnis vor Steuern von rund 724 Mio. € hat die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen auch unter schwierigen Rahmenbedingungen einmal mehr ihre Leistungskraft und Stabilität unter Beweis gestellt.
Verbundzahlen auf einen Blick:
Erfolgszahlen |
2020 |
20191 |
Veränderung |
|
Mio. € |
Mio. € |
in % |
Zinsüberschuss nach Risikovorsorge |
2.290 |
2.541 |
-9,9 |
Provisionsüberschuss |
1.177 |
1.114 |
5,7 |
Sonstiges operatives Ergebnis |
391 |
897 |
-56,4 |
Verwaltungsaufwand |
3.134 |
3.096 |
1,2 |
Ergebnis vor Steuern |
724 |
1.456 |
-50,3 |
Ergebnis nach Steuern |
555 |
1.138 |
-51,2 |
Gesamtergebnis nach Steuern |
605 |
1.074 |
-43,7 |
Bilanz |
31.12.2020 |
31.12.20191 |
Veränderung |
Mrd. € |
Mrd. € |
in % |
|
Bilanzsumme |
332,2 |
309,0 |
7,5 |
Kredite und Forderungen an Kunden |
187,0 |
182,8 |
2,3 |
Kredite und Einlagen von Kunden |
157,9 |
146,5 |
7,8 |
Kennzahlen |
31.12.2020 |
31.12.20191 |
Veränderung |
in % |
in % |
in %-Punkten |
|
Cost-Income-Ratio |
74,8 |
66,8 |
8,0 |
Eigenkapitalrendite |
3,1 |
6,5 |
-3,4 |
1Vorjahreszahlen angepasst
Einzeln stark - im Team noch leistungsfähiger
Die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen ist die weltweit erste Verbundorganisation von rechtlich und wirtschaftlich selbständigen Unternehmen, die von zwei Ratingagenturen ein Verbundrating erhalten hat. Durch das Rating werden die 49 Sparkassen und die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) als wirtschaftliche Einheit bewertet. Davon profitieren Sparkassen und Landesbank gleichermaßen. Beide Ratingagenturen honorieren das erfolgreiche Geschäftsmodell - auch während der Krisen in den vergangenen Jahren.
Die Ratingagentur Fitch hat der regionalen Sparkassen-Finanzgruppe das Bonitätsrating von A+ und den stabilen Ausblick zuletzt am 15. Juni 2022 bestätig. Das gilt auch für das so genannte Viabilityrating von a+, das ausschließlich auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und die Kreditwürdigkeit eines Instituts abhebt und nicht die Unterstützung der Eigentümer berücksichtigt.
Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat am 22. März 2022 für die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen das Rating von A- / A-2 auf A / A-1 hochgestuft. Der Ausblick bleibt stabil.
Mit ihren Verbundratings bestätigen beide Ratingagenturen die Tragfähigkeit und die Umsetzungserfolge des Verbundkonzepts. Sie sehen die 49 Mitgliedssparkassen und die Landesbank Hessen-Thüringen als Kernmitglieder der bundesweiten Sparkassen-Finanzgruppe an.
Als Stärke des Sparkassenverbundes in Hessen-Thüringen heben die Ratingagenturen die starke Kapitalisierung der Sparkassen, relativ stabile Ertragsquellen, die stabile Basis im Einlagengeschäft mit Privatkunden sowie den starken Gruppenzusammenhalt hervor.
